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Herz oder Verstand? Warum deine Intuition der beste Kompass für deine Lebensentscheidungen ist

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Gestern habe ich einen romantischen Film geschaut. Es ging um eine amerikanische Frau, die für ein Jahr an eine britische Uni gehen wollte – mit dem Plan, danach zurückzukehren, weil sie in den USA schon ein großartiges Jobangebot hatte. Doch während dieser Zeit verliebte sie sich in einen Briten. Und irgendwann erfuhr sie, dass er eine unheilbare Krankheit hat und nicht mehr lange leben wird. Also stand sie vor der Wahl: bei ihm in England bleiben, ihn bis zum Tod begleiten und damit eine der größten Jobchancen ihres Lebens aufgeben – oder zurückgehen und an ihrem alten Lebensplan festhalten. Natürlich blieb sie bei ihm – sonst wäre es ja auch kein romantischer Film gewesen, oder? ;)


Aber die eigentliche Frage, die ich mir stellte, war: Würde ich bleiben oder gehen in ihrer Situation? (Mal abgesehen davon, dass große Pläne eh nicht so mein Ding sind, weil meine Intuition es nicht mag, meine Karriere Jahre im Voraus zu planen :D)


Meine erste Reaktion war: „Natürlich würde ich bleiben!“ Weil es das einzig Ethische sei, dachte ich – also sofortiges Urteil meinerseits. Es war die perfekte Gelegenheit für mich, tiefer in dieses kleine Gedankenexperiment einzutauchen, weil meine alten Muster so selbstsicher geantwortet haben. Heute gibt es für mich als Außenstehe kein absolutes „Natürlich“ mehr. Und ich würde auch niemandem empfehlen, in einer Situation, die wir nicht jetzt gerade selbst erleben, mit einem „Natürlich“ zu antworten.

Aber für das Spiel selbst lade ich dich ein, dir dieselbe Frage zu stellen und zu schauen, was in dir hochkommt. Unser Verstand liebt es zu urteilen – das ist normal. Aber wo gehst du hin, wenn du merkst, dass vorallem deine Konditionierung und alte Glaubenssätze antworten? Was ist dein innerer Kompass, zu dem du zurückkehren kannst?


Meiner ist meine Intuition.


Die nächsten Gedanken, die kamen, waren: „Wenn ich wirklich in ihn verliebt wäre, würde ich bleiben.“ Oder: „Der Mann im Film hat einige emotional ungesunde Muster gezeigt, also wahrscheinlich nicht. Aber in so einen Mann würde ich mich vermutlich gar nicht erst verlieben – also funktioniert dieses Gedankenexperiment für mich nicht so richtig.“ :D


Und dann kam meine eigentliche Antwort.

Es spielt keine Rolle, ob er der „Richtige“ ist oder nicht. Lies das ruhig nochmal :b


ES SPIELT ABSOLUT KEINE ROLLE, OB ER DER RICHTIGE IST ODER NICHT.


Worauf es ankommt, ist, was mein Herz mir sagt. Er kann "der Richtige" sein – und trotzdem kann es die richtige Entscheidung sein zu gehen. Und er kann "der Falsche“ sein – und trotzdem kann es die richtige Entscheidung sein zu bleiben.


Große Lebensentscheidungen können wir nicht aus dem Kopf heraus treffen. Auch nicht aus den Ratschlägen von Freunden. Dein Körper, dein Herz und deine Intuition tragen eine Weisheit in sich, die dein Verstand sich nicht einmal vorstellen kann. Deiner eigenen Essenz zu folgen, ist der einzige Weg, ein Leben ohne Reue zu führen – in Einklang mit dir selbst, in Liebe zu dir selbst, zur Welt und zu den wundervollen Menschen um dich herum.


Ich weiß, das klingt ein bisschen kitschig – aber für mich ist es eine Wahrheit, die ich mit ganzem Herzen fühle und auch jedes Mal aufs Neue erfahre.


In den nächsten Tagen werde ich zurück in das Haus meines Ex-Mannes gehen. Das Haus, in dem ich sehr ungesunde Beziehungen erlebt habe, als ich dort noch lebte. Nach unserer Scheidung habe ich mir fest geschworen, nie wieder zurückzukehren. Und hier bin ich nun – und plane einen Besuch, der sich vollkommen stimmig für mich anfühlt.

Ich möchte hier klar unterscheiden: Ich umgehe meine Gefühle oder das Trauma, das ich dort erlebt habe, nicht. Und ich gehe auch nicht, weil ich glaube oder hoffe, dass sich dort viel verändert hat. Ich habe die Entscheidung aus einem sehr geerdeten, integrierten und geheilten Ort heraus getroffen. Ich gehe, weil ich meinem Sohn dieselbe Möglichkeit geben möchte, diesen Teil seines Lebens zu integrieren. Und selbst das ist nur eine Begründung, die mein Verstand nachgeschoben hat, als die Entscheidung längst gefallen war.

Ich gehe, weil meine Intuition mir sagt, dass ich gehen soll. Weil etwas in mir weiß, dass ich dort mit meinem Sohn sein soll – ganz präsent, nach all der Heilung, die inzwischen geschehen ist.


Es ist eine sehr persönliche Entscheidung. Ehrlich gesagt glaube ich, dass nichts persönlicher ist als die Entscheidungen, die wir für unsere Kinder treffen. Und was ich in meinen mittlerweile fast 6 Jahren Mutterschaft ganz sicher gelernt habe: Unser programmiertes Denken bringt uns im Elternsein genauso wenig die Ergebnisse, die wir uns wünschen, wie in allen anderen Lebensbereichen.


Aber meinem Herzen, meinem Bauchgefühl, meiner Intuition zuzuhören – das funktioniert immer.

Wenn auch manchmal auf sehr unerwartete Weise.


♥︎


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